Zum zweiten Mal in unserer Einrad-Karriere hielten wir Garser uns für die Tage einer Freestyle-Meisterschaft in der Schwarzwaldhalle in Appenweier auf, diesmal für die Süddeutsche.
Den Reigen der Garser Auftritte eröffnete Daniela Abrantes. Sie war die allererste Sportlerin überhaupt, die sich bei der diesjährigen Süddeutschen Meisterschaft der Jury stellte. Und wie brillant sie das machte! Belohnt wurde sie mit Platz 2 in der AK U11 und der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft, die im November in Norderstedt bei Hamburg stattfindet.
Bei der Bayerischen Meisterschaft hatte sie sich bereits gegen 11 weitere junge Damen durchsetzen müssen, um in Appenweier starten zu dürfen. Leider ließ man nur vier U11er Mädchen für diesen Wettbewerb zu. Normalerweise gibt es neun Startplätze bei der SDM, drei aus der Bayerischen Meisterschaft, drei aus der von Baden-Württemberg und drei für Hessen/Rheinland-Pfalz. Durch Altersklassenwechsel sind zwei junge Sportlerinnen aus Bayern und BW in die nächsthöhere AK gerutscht, und aus Hessen trat niemand an. Die fünf freien Plätze füllte man aber nicht auf. Sehr schade, bedeutete das doch, dass viele ganz junge Fahrerinnen nun wieder ein ganzes Jahr warten müssen, bis sie erneut bei einer Meisterschaft antreten und Erfahrungen sammeln dürfen. Das ist eine Spanne wie von Weihnachten bis wieder Weihnachten – für 9 oder 10Jährige ein Zeitraum, den sie kaum überblicken können. Deshalb wäre eine von den Regularien leicht abweichende Vorgehensweise bei den Kleinen überlegens- und wünschenswert. Gerade die vielen Meisterschaften, die unsere Garser Jahrgänge 2000 bis 2004 in ihren jungen Jahren hatten fahren dürfen, machte diese nun bereits erwachsenen Fahrerinnen wie Verena Kotalla, Annalena Söll, Anne Gruber, Annika Sperr oder Henriette Höhne so erfolgreich. Aus unserem Verein betraf es heuer die 10jährige Sofia Maier, die bei der Bayerischen Meisterschaft Platz vier belegt hatte, sogar auch in Appenweier vor Ort war, um die Paarkür zu fahren und dort durchaus gern gestartet wäre, um für ihre Freestyle-Karriere zu lernen.
Andreas Stettner holte mit seiner Kür „Räuber Hotzenplotz“ Platz 3 in der AK U11 und startet mit seinem Vortrag nun auch bei der Deutschen Meisterschaft. Die Jungs haben es im Freestyle immer etwas leichter als die Mädchen, sind die Starterfelder doch zumeist überschaubarer. So waren es sowohl bei der Bayerischen als auch bei der Süddeutschen Meisterschaft jeweils genau drei Starter in seiner Altersklasse.
In der AK U13 holte Laura Stettner unter 13 Fahrerinnen mit ihrer Kür „Merida“ Platz 5. Ihr Vortrag lief nahezu fehlerfrei durch, und auch im Training noch wackelige Tricks klappten in Appenweier sehr gut.
Der Sieg in der AK U21 ging verdient an Annalena Söll mit ihrer tricktechnisch sehr anspruchsvollen, hochwertigen Kür zu Musiken aus dem Marvel-Universe. Sie stellte Scarlett Witch dar. Annalena verbindet Eleganz auf dem Rad mit hohen Schwierigkeiten und fährt auch nach Norderstedt zur DM. Vor allem zeigt sie viele der schwierigen Tricks pointiert und aufs Zehntel genau zu ihrer Kürmusik. Das gelingt nur wenigen Fahrern.
Der Samstag begann mit den Paarküren der AK U11. Auch an diesem Tag eröffnete eine Garser Kür den Marathon an Vorträgen, jene von Daniela Abrantes und Sofia Maier mit dem Thema „How to train your dragon“. Auch diese Kür fährt zur DM. Bei der SDM gab es dafür mehr als verdient die Silbermedaille.
Eine zweite AK-Goldmedaille in der AK U21 und damit eine weitere DM-Qualifikation holte sich Annalena in der Paarkür „Wetterhexen“ gemeinsam mit Hannah Grätzl aus Altötting. Im Finale am Sonntag reichte es dann leider nicht für einen Podestplatz. Auch mit dem Team A des Bayernkader startet Annalena in Norderstedt.
In der Konkurrenz der Kleingruppenküren hatte sich das „Polizeirevier Wolfratshausen“ mit Selina Bögl, Laura Stettner, Andreas Stettner und Elias Kaduk für die SDM qualifiziert und kam auf Platz 8 ein. Einen siebten Platz holte Laura außerdem mit dem Team Junior des Bayernkaders.
Ein Highlight wie immer die Großgruppen, wobei die Bedingungen, die man diesen Küren seitens des Veranstalters durch eine fehlende Warmfahrhalle und sehr dünne Einfahrzeiten in der Wettkampfhalle bot, alles andere als ein Highlight und einer SDM nicht würdig waren.
Die Garser „The Legend of King Arthur“ – Perfomance war eine der besten Küren, die wir je gefahren sind. Chapeau – liebe Fahrerinnen und Fahrer Selina Bögl, Laura Stettner, Magdalena Bentenrieder, Lena Teichmann, Annalena Söll, Annika Sperr, Henriette Höhne, Simone Saller, Verena Kotalla, Anne Gruber, Lena Freimuth und Timo Hirschmann, der in letzter Minute und ohne einen einzigen Trainingslauf noch für Antonia Söll eingesprungen war und seine Sache hervorragend machte. Platz vier unter acht Küren wurde es, noch vor dem Bayernkader Team B, einen Platz hinter dem Bayerischen A-Kader. Ohne die Kader, die bei Vereinsmeisterschaften eigentlich kein Startrecht haben sollten (das wäre das Gleiche, wie wenn die Fußballnationalmannschaft ganz normal im Spielbetrieb der Bundesliga mitmischen würde), wären wir zur Deutschen Meisterschaft gefahren mit dieser Kür. In Appenweier waren wir der beste bayerische Verein. Und wenn man unsere Leistung deutschlandweit mal einsortiert, gehören wir zu den vier, fünf besten Vereinen in unserem Land im Bereich der Großgruppenküren. Große Klasse!
Ein Dankeschön auch wieder an Konstantin, der diese und andere Expertküren im Livestream gekonnt in Szene setzte und alle Küren der drei Tage für sein Videoarchiv filmte. Beim Live-Kommentar gekonnt und eloquent unterstützt wurde er ein weiteres Mal von Thorben Kessner.

